WIR.
KGV „Zur hohen Luft e.V.“ - ein Verein stellt sich vor.
Es begann alles wie in einem Märchen der Gebrüder Grimm. Eine böse Gräfin aus
einem ländlichen Ort nordöstlich von Dortmund versuchte die Grabelandpächter
ihrer Besitzungen in Dortmund als Druckmittel für ihre finanziellen Gelüste zu
missbrauchen und die Stadt zu erpressen. Doch wir Dortmunder sind nun einmal ein
stures und Gerechtigkeits-liebendes Volk. Es kam also wie es kommen musste, die
Gräfin bekam nichts und die Stadt Dortmund stellte uns ein Gelände zur Verfügung
auf dem wir eine Kleingartenanlage errichten konnten.
So kam es im Sommer 1994 dazu das eine Handvoll Grabelandpächtern, den Outlaws
unter den Kleingärtnern, also Gärtner die sehr individuell sind und sich nicht
unbedingt Vorschriften unterwerfen wollen, sich dazu entschlossen dem
Kleingartenverband beizutreten und eine offizielle Anlage zu gründen.
Das Gelände welches uns zur Verfügung gestellt wurde befindet sich in Kirchlinde
und grenzt am Ortsteil Rahm. Wenn wir alten Kirchlinder früher für unsere Väter
zur ehemaligen Bergmann Brauerei gingen um eine Kiste Bier zu holen, mussten wir
über dieses Gelände gehen. Da hier immer ein guter Wind wehte wurde es im
Volksmund die hohe Luft genannt. Was lag also näher als unseren Verein diesen
vertrauten Namen zu geben.
Als es im Frühjahr 1995 die ersten frostfreien Tage gab ging es endlich los. Auf
dem zufahrtslosen Ackergelände wurden die ersten Pazellen abgesteckt. Vier
Pfosten markierten den Standort der zu erstellenden Laube. Es gab weder Wasser
noch Strom. Aber viel Enthusiasmus. Wenn früher im Wilden Westen der Ruf – Gold
– eine magische Wirkung auf die Pioniere auslöste so war es bei uns der Ruf –
Beton-. Dann kamen alle Kleingärtner mit Schaufeln und Gummistiefel bewaffnet
angerannt und halfen sich untereinander. So ist manches Laubenfundament im
strömenden Regen, bei einbrechender Dunkelheit und im Licht von PKW
Scheinwerfern entstanden.
Im Laufe der Zeit wuchs unsere Anlage immer mehr. Von den 63 geplanten Gärten
sind mittlerweile 62 vergeben. Unsere Mitgliederzahl wuchs auf 89 Gartenfreunde
an. Im Frühjahr 2000 verlegten wir in Eigenleistung Wasser und
Abwasserversorgung. Im Herbst desselben Jahres folgte unser nächstes Großprojekt
die Stromversorgung.
Da sich unsere Anlage auf stark verdichtetem Boden befindet, ( Aushub der A 45 )
hatten wir große Probleme mit den Wassermassen während der Regenzeiten.
Daraufhin erstellen wir zwei Biotope und einen Überlaufteich. Diese Biotope sind
mittlerweile zu echten Schmuckstücken geworden welche auch von der Tierwelt
geschätzt werden. So brüten schon seid Jahren u.a. Enten ihre Eier dort aus und
sind auch für die Kinder der angrenzenden Siedlung zur Attraktion geworden. Im
Jahre 2002 bauten wir unsere öffentliche Toilettenanlage. Und das nächste
Projekt steht bereits an. Unser Vereinsheim. Der erste Spatenstich soll im
Sommer 2005 stattfinden.
Da wir uns aber nicht als eine elitäre Gesellschaft von Hobbygärtner halten
haben wir uns auch die Integration aller Bürger auf unsere Fahne geschrieben.
Dieses sieht man auch in der Zusammensetzung unserer Mitglieder. Sie kommen aus
aller Herren Länder wie z.B. aus der Türkei, Polen, Russland, Portugal und
deutschstämmige Auswanderer aus Osteuropa. Diese kulturelle Vielfalt ist
natürlich eine Bereicherung jedes Vereinslebens.
Wie jeder andere Verein veranstalten auch wir jedes Jahr einige Feste wie z.B.
das Osterfeuer und unser Sommerfest. Zu diesen Feierlichkeiten werden alle
umliegende Bewohner eingeladen. Sie erhalten von uns Briefsendungen in ihrer
jeweiligen Landessprache. Dadurch ist es uns gelungen ein gutes Verhältnis mit
allen Bürgern aufzubauen und es kommen viele Ausländische Mitbürger zu uns die
sonst Veranstaltungen meiden. An schönen Sommertagen kann man beobachten wie
sich ab den Nachmittagsstunden eine regelgerechte Spaziergängerflut durch unsere
Anlage ergießt, wobei auch viele Gespräche über den Gartenzaun hinweg entstehen.
Diese Tatsache bestätigt uns darin dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass
die Kleingartenanlage als Naherholungsgebiet von allen geschätzt wird.
Uwe Berzau
( Schriftführer )
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